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Same same but different: Die (Acroyoga)Vielfalt genießen

Same same but different: Was für ein Glück, in den letzten Wochen mit so vielen guten Bases Acroyoga/Partneracro üben zu dürfen! Nebenbei: Was ist eigentlich der Plural von Base? Die Basen oder die Bases?? :))) Pluralität: Jede Base ist anders. Jeder Flieger ist anders. Jeder Mensch ist anders. Eine Viefalt der Andersartigkeit. Und jeder ist besonders auf seine Weise.

Heute hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis. Gegensätzlicher hätten die Unterschiede nicht sein können: eine Jam mit zwei Bases (?). Der eine ganz zentriert, in sich ruhend, Ruhe ausstrahlend, langsames Fliegen, er spürt jedes Detail, jede Unebenheit in der Bewegung, jede zu schnelle oder zu langsame Gewichtsverlagerung. Zurück zu den Grundlagen: Wir üben Sidestar und Backplank Transitions. Er fühlt jedes Zögern, jede Unsicherheit – und will genau dorthin: ins Detail. Intensives Üben, ein Schritt zurück ist ein Schritt vorwärts.

Der andere: wild und enthusiastisch. Wie viele Washingmachines kann man in einer Stunde schaffen? Lass uns Whips üben! Es ist nicht ganz rund. Egal. Nochmal und nocheinmal, bis es klappt. Die Unebenheiten sind noch da. Ich spüre sie. Aber wir fliegen, schnell und schwungvoll. Da, wo ich mit der ersten Base gestoppt habe, um ins Detail zu gehen, machen wir einfach weiter. Wenn es hapert, gleicht er mit Kraft aus. Wir haben Spaß, ein kleiner Fliegerrausch.

Besser oder schlechter?

Zwei so unterschiedliche Erfahrungen direkt hintereinander: die Extreme der Vielfalt. Was ist besser? Was ist schlechter? Gibt es überhaupt ein besser oder schlechter? Ist es nicht einfach nur anders? So wie jeder anders und einzigartig ist?
Ich liebe es, ins Detail zu gehen: Wenn ich die Möglichkeit habe, mit einem Partner intensiver zu üben und an den Feinheiten zu arbeiten. Wenn zwei sich immer besser aufeinander abstimmen und es tiefer wird anstatt höher, schneller und weiter. Wenn sich die Unebenheiten auflösen und das Fliegen fließend und rund wird.
Auf der anderen Seite liebe ich auch das Höher, Schneller und Weiter – in einem geschützten Rahmen. So wie just beim Partneracro Training in Thailand. Mit großartigen Lehrern und Acroleuten konnte ich dort Dinge machen, von denen ich dachte, es dauert noch Jahre, bis ich das ausprobiere (wenn überhaupt), etwa Icarianpops wie Castaway oder H2H im Stehen. Ständiger Partnerwechsel, kurzes Kalibrieren, dann von Null auf Hundert. Zugegeben, das ist für mich ziemlich fordernd und anstrengend. Aber es macht auch Spaß und ist eine wunderbare Erfahrung. Ohne das Fliegen mit so vielen unterschiedlichen Bases hätte ich nicht so viel gelernt und ausprobieren können.

Besser? Schlechter? Ist es besser, erst ins Detail zu gehen und dann weiter zu gehen? Ist das sogar eine Voraussetzung dafür, um weiter gehen zu können? Oder ist es nicht eher die Vielfalt, die Acroyoga zu dem Prozess macht, das es eigentlich ist? Das ist das Ding mit der Perfektion: Wenn ich nach Perfektion streben würde, würde ich wahrscheinlich immer noch ausschließlich Ninja Star üben. Alles eine Sache der Perspektive. Sehen meine Bewegungen für einen Anfänger sehr fließend und rund aus, findet ein sehr fortgeschrittener Acroyogi immer noch etwas zu verbessern in der Tiefe. Das Streben nach Perfektion kann einen so auch davon abhalten, weiter zu kommen. Andererseits: Wenn ich verrückte Icarianpops wie Castaway übe (nur mit Spotter!:))), werde ich automatisch gezwungen, einen Schritt zurück zu gehen, wenn ich will, dass das irgendwann klappt. Vielleicht doch erst mal einen Pop vom Bird in Reverse Star stabil hinkriegen? Oder am Reverse Star an sich arbeiten? Keine schlechte Idee. Und mit dem Ziel vor Augen macht es gleich doppelt so viel Spaß.

Das ist das Schöne am Acroyoga: Ich lerne gerade durch die Andersartigkeit jeder Base und die vielen verschiedenen Übungswege so viel Neues kennen – und ich lerne dabei meine eigene Andersartigkeit kennen und schätzen. Ich will Tiefe und Weite. Das eine schließt das andere nicht aus. Ein paar Schritte vorwärts, ein paar Schritte zurück. Mein ganz eigener Acroyoga-Weg. Wie läuft euer Prozess beim Acro? Arbeitet ihr gerade an der Tiefe, geht ihr ins Detail? Habt ihr einen Partner gefunden, bei dem ihr die Verbindung wirklich spüren könnt? Oder wollt ihr schnell hoch hinaus? Liebt ihr es, immer neue Herausforderungen zu haben und weiter zu gehen? Oder habt ihr gar einen Weg gefunden, um beides miteinander zu verbinden? Die Vielfalt genießen… :)))

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